Der Oderbruchroman

Grenzbahnhof | von Paul Rehfeld

Dieser Roman begleitet die Lebensstationen von Menschen aus der brandenburgischen Provinz und erzählt von ihrer Heimat, dem Oderbruch. Von den fünfziger Jahren in der jungen DDR bis in die deutsche Nachwendezeit der Neunziger spannt sich der geschichtliche Bogen.

Die alliierten Beschlüsse des Potsdamer Abkommens von 1945 haben die Oder in einen Grenzfluss verwandelt und den ehemaligen Vorortbahnhof Kamnitz zum Grenzbahnhof gemacht. Seitdem unterhält die Sowjetarmee auf einer Oderinsel eine bedeutende Garnison. Wegen der zahlreichen internationalen Gütertransporte und der Präsenz der sowjetischen Truppen geraten der

Grenzbahnhof sowie das Dorf und seine Bewohner in das Visier von östlichen und westlichen Geheimdiensten. Kalter Krieg, Mauerbau, Prager Frühling und deutsche Einheit prägen auch dieses abgeschiedene Dorf und seine Menschen. Es geht jedoch nicht nur um Spionage und Politik, sondern auch um das Beziehungsgeflecht in den Familien und in der dörflichen Gemeinschaft. Die miteinander verschwägerten Eisenbahner Hartmut Raabe und Karl-Heinz Manthey sind tief verstrickt in die Aktivitäten von östlichen und westlichen Geheimdiensten. Beide Männer und ihre Schwestern erfahren Hingebung, Liebe und uneigennützige Hilfe, aber auch bittere Enttäuschung, Verrat und kalte Rache.

Die Recherchen eines Journalisten in den 1990er Jahren bringen viele Wahrheiten ans Licht. Sie lassen alte Konflikte vergessen und beschwören neue Gegensätze herauf. Doch das Leben an der Oder nimmt wie eh und je seinen Lauf.